Gespräche zwischen Blasmusikverbänden und Land zu Neubauten in Plochingen und Staufen

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Stuttgart. Das Land Baden-Württemberg soll nach Vorlage der vom Landesmusikverband (LMV) angestrengten Expertise sowie nach Vorlage konkreter, begründeter und zwischen den Verbänden abgestimmter Planungen zu den beiden Investitionsvorhaben im Bereich der Amateurmusik in Plochingen und Staufen Gespräche mit dem LMV, dem Blasmusikverband Baden-Württemberg und dem Bund Deutscher Blasmusikverbände über eine mögliche finanzielle Unterstützung der angedachten Investitionsvorhaben führen. Einen entsprechenden Änderungsantrag der Fraktionen Grüne und SPD beschloss der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst am Donnerstag, 21. Januar 2016, einstimmig. Dies teilte die Vorsitzende des Gremiums, die SPD-Abgeordnete Helen Heberer, am Freitag, 22. Januar 2016, mit.    

Nach Angaben Heberers stimmte der Ausschuss außerdem dafür, dass die baden-württembergischen Blasmusikverbände bei der Weiterentwicklung ihrer Jugendarbeit tatkräftig unterstützt werden sollen. Über die veranlassten Schritte solle die Landesregierung dem Landtag bis zum 30. September 2016 berichten.

 Bei der Beratung sei sich der Ausschuss einig gewesen, dass der Amateurmusik in Baden-Württemberg, zu der auch die Blasmusik zähle, unter anderem bei der Jugendbildung eine große Bedeutung zukomme. „Die Amateurmusik in Baden-Württemberg ist in ihrer Ausgestaltung und Vielfalt, insbesondere der Jugendarbeit, der Ausbildung von Musikerinnen und Musikern sowie Dirigentinnen und Dirigenten und dem breiten bürgerschaftlichen Engagement, von herausragendem Wert für unser Gemeinwesen“, betonte Heberer. Die Amateurmusik im Land, darunter die Blasmusik mit mehr als 5.600 Ensembles und rund 1.500 Vereinen, sei ein bedeutender Kulturfaktor mit einer langen Tradition. Die Vereine leisteten einen großen Beitrag zum kulturellen Leben, zur kulturellen Bildung und zur Integration, führte die Ausschussvorsitzende aus. In Baden-Württemberg gebe es rund 6.500 Amateurmusikvereine, die in insgesamt zehn Fachverbänden organisiert seien. Diese Fachverbände hätten sich 2008 zu einem Dachverband, dem Landesmusikverband Baden-Württemberg, zusammengeschlossen.

 Alle in dem Dachverband organisierten Verbände engagierten sich in der fachlichen und überfachlichen Jugendbildung. Dies geschehe etwa in verbandseigenen Musikakademien, in Zusammenarbeit mit Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen, durch Wettbewerbe, Fortbildungen, Jugendcamps und viele weitere Angebote, legte die Ausschussvorsitzende dar. Dass Jugendbildung einen Schwerpunkt der Arbeit bilde, zeige sich etwa beim Bund Deutscher Blasmusikverbände. Von rund 71.600 aktiven Mitgliedern seien 60 Prozent unter 27 Jahre alt.

 Um diese Aufgaben auch weiterhin in der bisherigen Qualität zu meistern, liegen der Landesregierung zwei Anträge zur Förderung von Akademieeinrichtungen der Blasmusik vor, und zwar für den Neubau eines Musikzentrums in Plochingen und die Sanierung und Neubau der Musikakademie Staufen. Die Musikakademie in Kürnbach wird frühzeitig geschlossen, Plochingen soll in Zukunft der „Ersatz“ sein. Eine Expertise zu einer engeren Kooperation haben die Landesverbände in Auftrag gegeben. Nach deren Vorlage sowie nach konkreter, begründeter und zwischen den Verbänden abgestimmter Planung zu beiden Investitionsvorhaben stehen Gespräche über mögliche finanzielle Unterstützung des Landes an  (Beschluss des Ausschusses für Finanzen und Wirtschaft vom 3. Dezember 2015). Heberer betonte die Bedeutung einer anteiligen Landesförderung der beiden Investitionsvorhaben im Bereich der Blasmusik in Plochingen und Staufen.

 Heberer zufolge hat die Landesregierung mitgeteilt, dass es erklärtes Ziel sei, die Blasmusikverbände bei der Weiterentwicklung ihrer Jugendarbeit tatkräftig zu unterstützen. Dies zeige sich etwa an der Erhöhung der Landesförderung. Im Jahr 2011 habe die Unterstützung noch knapp 5,1 Millionen Euro betragen, im Jahr 2015 bereits rund 5,35 Millionen Euro. Durch die finanzielle Förderung sollten laut Wissenschaftsministerium insbesondere die Verbände der Blasmusik im Land in die Lage versetzt werden, ihre musisch-kulturellen Aktivitäten durchzuführen und besonders die musikalische Jugendarbeit und die Zukunftsfähigkeit der Amateurmusik zu stärken, so Heberer.

 
 

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