Land gibt jetzt doch Geld für die Magdalenenkapelle

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Überraschende Wende in der Diskussion um die Magdalenenkapelle in Straßenheim: Die Sanierung des sakralen Kleinods kann jetzt doch noch in diesem Jahr zumindest beginnen. Ein Großteil der Arbeiten wird aber erst 2020 stattfinden. Die Gelder dafür stehen aber zur Verfügung. Das versicherte auf Anfrage des „MM“ Peter Egel, der zuständiger Abteilungsleiter bei Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim und Heidelberg.

„Wunderbar, das sind ja tolle Neuigkeiten“, freute sich gegenüber dem „MM“ Carmen Müller vom „Freundeskreis Magdalenenkapelle“, der seit Oktober 2015 für die Sanierung des ältesten, auf 1408 zurückgehenden Sakralbaus auf Mannheimer Gemarkung kämpft.

Zunächst hatte das Land bauhistorische Untersuchungen angestellt und die Arbeiten für 2017, dann für 2018 in Aussicht gestellt, spätestens für 2019. Dafür gab es einen detaillierten Plan, seit April sollte ein Gerüst stehen. Im Februar erklärte Egel aber gegenüber dem „MM“: „Wir wissen nicht, wie wir es finanzieren sollen“. Die auf 320 000 Euro veranschlagten Arbeiten seien aus dem Budget des Amtes für kleinere, laufende Sanierungsarbeiten zu decken. Da gebe es Vorhaben, die aus Sicherheitsgründen Vorrang hätten.


Spende der Denkmalstiftung hilft

„Zu dem Zeitpunkt war das Geld nicht da“, bestätigte Egel jetzt noch einmal. Nun habe man aber „Mittel bekommen aus dem Bauhaushalt, um das angehen zu können“, erklärte er: „Ich freue mich selbst, dass es klappt!“ Zumindest werde man in diesem Jahr noch „Arbeiten zur Sicherung und Stabilisierung des Fundaments“ vornehmen lassen: „Da muss man an der Außenmauer aufgraben, das Fundament sichern, die Sickergrube anschauen“, zählte er auf. Überdies gebe es einen etwa einen halben Meter langen Riss in der hinteren Außenmauer – auch der werde noch 2019 ausgebessert.

Zudem werde man „dieses Jahr die restlichen Arbeiten planen und ausschreiben, um das nächstes Jahr dann ab dem Frühjahr zu machen“, sagte der Abteilungsleiter. Auf der Liste stehen dann noch Dachbelag, Dachstuhl und Glockenturm, restauratorische Arbeiten im Innern, schließlich Fensterreparaturen, Elektro- und Pflasterarbeiten.

Geholfen, dass es jetzt doch vorangeht, hat eine private Spende. Die vermittelte SPD-Stadträtin Helen Heberer in ihrer Funktion als Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Eine Stiftung, die durch die Auflösung einer Mannheimer Bank ebenfalls aufgelöst wurde, stellte auf ihre Initiative hin 75 000 Euro für die Magdalenenkapelle zur Verfügung. Nachdem dieses Geld gegenüber dem Land freigegeben wurde, stellte Stuttgart die restlichen Mittel zur Verfügung.

Zuvor gab es einen Ortstermin mit Experten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Land. „Unser Anliegen war zunächst, die schlimmen Schäden zu beheben, die die Feuchtigkeit in den Kirchenraum eindringen lassen und die Bausubstanz weiter schädigen“, so Heberer. Sie hoffe nun, dass Vermögen und Bau grünes Licht für die gesamte Maßnahme gibt, „damit die Kapelle erhalten, wieder schön hergerichtet und weiter genutzt werden kann“, so die Stadträtin: „Sie ist doch eines der schönsten historischen kirchlichen Kleinode im Mannheimer Norden“.

„Wir freuen uns, dass jetzt plötzlich doch Geld da ist“, so Carmen Müller, die mit Christian Böhm und Jürgen Anselmann den Freundeskreis führt. Der hatte wegen der ursprünglich für dieses Jahr vorgesehenen Sanierungsarbeiten zunächst gar keine Veranstaltungen geplant – dann aber schnell umgesteuert. Nun sind bis zur Sommerpause noch vier Konzerte vorgesehen, weitere Termine ab September.

In den nächsten Monaten sind zudem 15 Taufen und Trauungen in der Kapelle gebucht worden. Zunächst hatte die Pfarrgemeinde Christ-König, die dafür zuständig ist, für dieses Jahr keine Termine bestätigt. „Aber seit klar ist, dass es doch geht, war die Nachfrage ganz schnell da“, so Carmen Müller: „Da gibt es einen regen Zuspruch“. Das gelte auch für die Öffnungszeiten am Sonntag: „Das Interesse ist da!“

© Mannheimer Morgen, Freitag, 24.05.2019

 
 

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