Mannheim bleibt eine rote Bastion

Presseecho

SPD wird stärkste Kraft - Auch ML und AfD legen zu - CDU und FDP verlieren - Grüne und Linke bestätigen Ergebnis von 2009

Mannheim bleibt weiterhin eine rote Bastion. Obwohl das amtliche Endergebnis der Kommunalwahl erst nach der Feinauszählung der kumulierten und panaschierten Stimmen am Dienstag erwartet wird, lag die SPD bereits beim Stimmzettelergebnis nach Listen mit 31,7 Prozent (2009: 32,4 Prozent) klar vor der CDU, die 27,3 Prozent (2009: 31,7 Prozent) auf sich vereinigen konnte.

Drittstärkste Kraft im kommenden Gemeinderat bleiben die Grünen mit 14,3 Prozent (2009: 14,1 Prozent), erneut Fraktionsstatus wird die Mannheimer Liste (ML), vehementer Gegner einer Bundesgartenschau am geplanten Standort, erhalten. Die freie Wählervereinigung legte gegenüber 2009 (6,1 Prozent) mit 8,2 Prozent deutlich zu.

Aus dem Stand heraus kam die AfD auf 7,4 Prozent und bestätigte damit den Landestrend. Ebenfalls im Trend, allerdings im negativen Sinne, bewegte sich die FDP. Nach 6,8 Prozent im Jahr 2009 halbierten die Liberalen mit 3,3 Prozent ihr Ergebnis. Die Linke wiederum legte bei 5,6 Prozent gegenüber vor fünf Jahren (4,6 Prozent) leicht zu und wird erneut dem Stadtparlament angehören. 2009 nicht angetreten, erreichten die NPD 1,2 Prozent und der CDU-nahe Verein MfM (Mittelstand für Mannheim) 1,1 Prozent.

"Wir sind jetzt stärkste Partei und Fraktion und haben den Abstand zur CDU vergrößert. Wir werden im neuen Gemeinderat nach Partnern suchen, um die anstehenden Aufgaben anzugehen", freute sich SPD-Fraktionschef Ralf Eisenhauer.

"Das ist ein enttäuschendes Ergebnis für die CDU, wir haben es nicht geschafft, zuzulegen", räumte Fraktionsvorsitzender Carsten Südmersen ein. Enttäuschend sei die Wahlbeteiligung. "Die größte Enttäuschung ist, dass es die AfD mit plumpen Parolen geschafft hat, acht Prozent zu holen", ärgerte sich Südmersen.

"Das ist ein gutes Ergebnis für uns, weil wir unsere Stimmenanteile halten konnten. Wir hoffen noch auf Gewinne bei der Feinauszählung. Das Ergebnis zeigt, dass unsere Arbeit in den letzten Jahren positiv angekommen ist", betonte die Spitzenkandidatin der Grünen, Melis Sekmen.

"Wir sind froh über das Ergebnis, das das Resultat einer konsequenten Politik ist. Wir haben uns immer eindeutig positioniert, etwa zum fünften Dezernat und der Bundesgartenschau. Das haben die Bürger honoriert", kommentierte ML-Fraktionschef Achim Weizel den Ausgang.

"Das ist kein Freudentag für die Liberalen. Wir sind im Bundestrend tief gefallen, da wieder aufzustehen dauert etwas. Wir sind aber weiter im Gemeinderat vertreten und werden unsere Stimme erheben", meinte FDP-Sprecher Volker Beisel.

"Das ist ein großartiges Ergebnis in Mannheim. Wir freuen uns, dass unsere Wähler den Mut gehabt haben, gegen die Einheitsfront der etablierten Parteien ihre eigene Wahlentscheidung zu treffen zugunsten der einzigen wirklichen Alternative", sagt AfD-Spitzenkandidat Eberhard Will. Nun gehe es daran, das Wahlprogramm umzusetzen.

Von Gerhard Bühler und H.-J. Heinz, RNZ 26.05.2014

 
 

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