Mannheimer Morgen: 1052 Wünsche nach Licht

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Neckarau: MFC 08 und mit ihm die Bevölkerung im Vorort lassen am Promenadenweg nicht locker
1052 Wünsche nach Licht

Von unserem Redaktionsmitglied Jan Cerny

Vor dem Eingang zum Gelände des Mannheimer Fußballclubs 1908 Lindenhof e.V. (MFC 08) steht Vorsitzender Klaus J. Hartel. Mit einer kleinen Taschenlampe macht er die ankommenden Gäste auf den Treffpunkt aufmerksam. Das ist auch notwendig, denn in der frühen Abendstunde ist der Promenadenweg stockfinster. Und so finden sie alle, die er eingeladen hat, sicher zum Ziel: Erster Bürgermeister Christian Specht, Landtagsabgeordnete und Stadträtin Helen Heberer (SPD) mit ihren Stadtratskollegen Marianne Bade (SPD) sowie von der CDU Claudius Kranz und Steffen Ratzel. Mit von der Partie sind der Neckarauer Revierführer, Polizeioberrat Renato Gigliotti, und Bürgerdienstleiterin Patricia Popp.

Der große Bahnhof ist dem Vereinschef gerade recht. Sie alle sollen die prekäre Situation vor Ort sehen. Wie berichtet, fordert der MFC 08 eine ordentliche Beleuchtung auf dem Weg zu seinem Vereinsgelände. "Wir stehen hier nicht nur für den MFC, sondern für die Bevölkerung, die den Weg nutzt, auch wenn ihr Weg nicht gerade zum Verein führt", betont wiederholt Hartel.

Und damit sich Gastgeber und Gäste bei dem Gespräch überhaupt sehen, lässt der Verein einen beeindruckenden Fackelzug anmarschieren. Dass gerade Kinder und Jugendliche die Fackeln tragen, ist kein Zufall. Ihnen wie auch den weiblichen Mitgliedern gilt vor allem die Sorge der Vereinsverantwortlichen.
Stadträte wollen sich einsetzen

Bei den Stadträten finden die Sportler schnell Gehör. Steffen Ratzel erinnert an einen Antrag, den die CDU-Fraktion im Gemeinderat eingebracht hat. Darin fordern die Kommunalpolitiker von der Stadtverwaltung eine Konzeption für die Beleuchtung des Promenadenwegs auf rund 700 Metern und deren zügige Umsetzung. Ratzel verspricht, sich bei den anstehenden Etatberatungen für die Beleuchtung einzusetzen.

Das will auch Helen Heberer tun. Die Stadträtin appelliert an den Ersten Bürgermeister Specht, in dessen Zuständigkeit die städtischen Finanzen fallen, die Finanzierung der Beleuchtung zu ermöglichen. Zugleich erinnert sie an die angespannte Finanzlage der Stadt: "Versprechen kann ich die Beleuchtung hier nicht, aber wir von der SPD werden uns dafür einsetzen."

Verständnis für die Forderung des Vereins und der Neckarauer Bevölkerung zeigt auch Erster Bürgermeister Specht. Bei ihm liegen aber Anträge auf Beleuchtungen von zwölf Wegen, verteilt in der ganzen Stadt. Im städtischen Etat seien 1,7 Millionen Euro eingestellt, viel zu wenig, um alle Wünsche zu erfüllen. Es gelte, Prioritäten zu setzen. Die hätten Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und der für Straßen und Wege zuständige Dezernent Lothar Quast an anderen Stellen gesetzt.

Hauptargument der Stadt für ihre Zurückhaltung sind die Kosten. So hat der Oberbürgermeister dem Verein mitgeteilt, dass die Installation der Beleuchtung auf rund 225 000 Euro komme. Das allerdings lässt der Verein nicht gelten. Er beauftragte den Fachbetrieb Elektro Kolb mit der Erstellung eines Angebots. Das Unternehmen kommt auf rund 130 000 Euro.

Wie groß der Wunsch nach dem Licht auf dem Weg ist, zeigte sich bei einer vom Verein initiierten Unterschriftenaktion im Stadtteil. In kürzester Zeit kamen 1052 Signaturen zusammen. Das Paket überreichte Klaus J. Hartel dem Ersten Bürgermeister. Der nahm die Unterschriftensammlung mit ins Rathaus.

Mannheimer Morgen
19. Februar 2010

 
 

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