Mannheimer Morgen: 20 Millionen Euro fließen in den Hafen

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Förderung: Bund schießt Geld für den Ausbau des Container-Terminals zu / Verkehr soll von der Straße auf Schienen und Wasserwege
20 Millionen Euro fließen in den Hafen

Von unserem Redaktionsmitglied Roger Scholl

Der größte Binnenhafen des Landes, die Direktverbindung zum Meer, zu den wichtigsten Eisenbahnlinien des Kontinents, mitten im Herzen der bedeutendsten Logistik-Schaltzentralen Süddeutschlands gelegen - ein Top-Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Und er wird in Zukunft noch wichtiger: Gestern bewilligte die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes weitere 19,6 Millionen Euro für den Ausbau der Containerumschlagsanlage im Mühlauhafen. Eine strategische Investition, man will Verkehre weg von der Straße und hin auf die Schiene und den Wasserweg verlagern.

Ist das Geld dann im Jahr 2016 erstmal verbaut, sieht sich der Hafen besser aufgestellt denn je. Schon jetzt werden unten am Wasser, an der Schnittstelle zu Schiene und Straße, rund 100 000 Container jährlich umgeschlagen, das sind über eine Million Tonnen an Waren, die hier angepackt und umgeladen werden. Drei gigantische Kran-Anlagen greifen die stählernen Kästen und hieven sie nach einem exakt getimten Programm genau dorthin, wo sie hin müssen. In vier Jahren sollen dann zwei weitere Riesen-Kräne dazu kommen - und die Umschlag-Kapazitäten damit fast verdoppeln. "Wenn alles nach Plan läuft, werden wir 2016 auf einer Fläche von 20 000 Quadratmetern die neuen Kräne in Betrieb nehmen", gewährt der Direktor der Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft, Roland Hörner, Einblicke in die Zeitplanungen. Dort finden dann weitere 1400 Container Platz, insgesamt können so 4100 der Stahlbehälter und 192 Gefahrgut-Container im Hafen abgefertigt werden.

Ganz wichtig dabei: die perfekte Anbindung an die Bahngleise. Zusätzliche 1600 Meter Schienen müssen dazu die Bau-Teams verlegen, damit auch an der neuen Anlage alles genauso gut rollt wie im bereits bestehenden Container-Terminal. Knapp 22 Millionen Euro teuer wird dieser Bau, 19,6 Millionen davon schießt der Bund aus seinen Fördertöpfen zu, 2,4 Millionen legt die Hafengesellschaft drauf. Was für ein wichtiger Baustein der Mannheimer Hafen in den Umwelt-, Verkehrs- und Wirtschaftskonzepten der baden-württembergischen Landesregierung spielt, macht Ingo Rust, der Staatssekretär im Finanzministerium klar: "Durch den neuen Containerterminal schafft das Land die Rahmenbedingungen für einen umweltschonenden und sicheren Güterverkehr", der Warenumschlagplatz sei für die Wirtschaftsentwicklung des ganzen Landes von Bedeutung. "Damit wird der Hafen weiter gestärkt und zukunftsfähig gemacht", kommentiert denn auch die SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer das Ja des Bundes zur Förderung, "eine wichtige Investition".
Schon 1968 eine Vorreiterrolle

Und eine dringend notwendige, denn schon vom ersten Tag an waren die bestehenden Terminals voll und ganz ausgelastet, "der Bedarf ist einfach riesig", bilanziert Melanie Sulzmann von der Hafengesellschaft. Die bundesweit erste Containeranlage überhaupt hat man hier bereits 1968 eingerichtet - schon damals ein Zukunftskurs, der im Hafen auch weiterhin anliegen soll.

© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 21.06.2012

 
 

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