Mannheimer Morgen: Bei der SPD herrscht Erleichterung

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Wahlparty: Auch mit wieder zwei Kandidaten im Landtag löst sich bei den Sozialdemokraten die Spannung erst langsam
Bei der SPD herrscht Erleichterung

Von unserem Redaktionsmitglied Martin Tangl

Noch einmal brandete der Jubel auf, klatschten die Sozialdemokraten in die Hände, als am Sonntag gegen 21.30 Uhr aus Stuttgart via Internet das vorläufige amtliche Endergebnis der Landtagswahl verkündet wurde. Es hat geklappt mit Grün-Rot in Baden-Württemberg. Ansonsten wirkten die Matadore auf der Wahlparty im Lokal "Familienbetrieb" hinter N 1 ziemlich erschöpft. Ein über Monate anstrengender Wahlkampf und ein aufregender Abend liegt hinter der Mannheimer Sozialdemokratie, mit einem bis zur letzten Minute spannenden Wahlausgang.

Da ging Dr. Stefan Fulst-Blei, der direkte Gewinner im Wahlkreis-Nord, lieber gleich heim nach Feudenheim zur Familie, während sich Kollegin Helen Heberer - glücklich über ihren Erfolg in der Zweitauszählung im Süden - noch mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, mit dem Kreisvorsitzenden Wolfgang Katzmarek und den Genossen feierte. Kreisgeschäftsführer Alexander Lukas hielt per iPhone die Parteifreunde auf dem Laufenden, denn natürlich interessierte, wer es noch geschafft hat aus der SPD im Regierungsbezirk. So treffen Stefan Fulst-Blei und Helen Heberer in Stuttgart wieder auf Dr. Frank Mentrup. Der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende im Mannheimer Gemeinderat und Ex-Nord-Abgeordnete zieht nach seinem Umzug nach Karlsruhe diesmal für Ettlingen und die SPD über die Zweitauszählung wieder in den Landtag ein.

"Gezittert" habe sie, gestand Carla Spagerer, 81-jährige SPD-Wahlkämpferin in Mannheim-Nord, um das Direktmandat. Eine Niederlage der Genossen in der roten Hochburg, "das hätte ich nicht ertragen", so die Frau des ehemaligen Abgeordneten Walter Spagerer - und schildert damit die Gemütslage der SPD. Kein Wunder, dass sie nun alle erleichtert sind, auch wenn die SPD im Land das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren hat.

Dass die Probleme mit einer möglichen Regierungsübernahme zusammen mit den Grünen jetzt erst so richtig beginnen, darüber sind sich die meisten einig: die EnBw-Aktien des Landes, der geplante Atom-Ausstieg, Stuttgart 21 sind nur einige brisante Themen aus der Hinterlassenschaft von Mappus & Co. OB Peter Kurz erhofft sich von Grün-Rot mehr Eigenständigkeit und Verantwortung der Städte und setzt auf mehr Dezentralität. Bislang seien viele Belange der Kommunen doch sehr stark aus Stuttgart gesteuert worden.

Mannheimer Morgen
29. März 2011

 
 

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