Mannheimer Morgen: "Nie hintenrum, sondern immer gradheraus"

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Landtagskandidaten: Helen Heberer tritt für die Sozialdemokraten im Mannheimer Süden an
"Nie hintenrum, sondern immer gradheraus"

Von unserem Redaktionsmitglied Roger Scholl

"Ich tät' gern mein Croissant eintunken, das stört Sie doch net, oder?" Ach was, macht man ja selber am liebsten so, kein Problem, nur zu. "Alla gut, danke". Jacke aus, Tasche über die Stuhllehne, Brille auf die Nase - Helen Heberer ist überall schnell angekommen. Auch hier, im Gasthaus am Fluss, wo jeder sie kennt, wo sie für alle ganz persönliche Worte findet - und wo man sie offensichtlich gut leiden kann. Wer sie erlebt, hier und anderswo, der spürt ganz unmittelbar: Helen Heberer mag Menschen, sie hat Freude daran, mit ihnen zu reden, sie hört gerne zu, sie interessiert sich für sie. Menschenliebe also - ein mögliches Motiv für Politik?
Zupacken und schaffen

"Ja", der Blick verliert sich für einen winzigen Moment irgendwo dort draußen auf den grauen Wellen des Flusses, den sie so liebt, "ja, auch". Das und die Überzeugung, dass es Lösungen gibt, dass es sie geben muss, wenn Dinge nicht so laufen wie sie sollen. Doch nichts geschehe einfach so, nichts ändere von selbst - auch eine ihrer Überzeugungen, eine frühe Lebenserkenntnis sozusagen: Es brauche immer einen, der macht, der tut, der aktiv wird, der handelt.

Das Zupackende, dieses "Schaffige" - fast so etwas wie ein Markenzeichen der "Dynamikerin". Helen Heberer ist mit diesem Arbeits-Ethos aufgewachsen. Ein kleiner Handwerkerhaushalt in den Quadraten, der Vater Feinmechanikermeister, noch heute habe sie den Geruch von Schmieröl und Lötzinn in der Nase. Und das Brummen mächtiger Schiffsdiesel im Ohr: "Unser Opa, der war Partikulier, ja und wenn wir als Kinder auf der Neckarwies' gespielt haben und er vorbeigefahren ist mit dem Kahn, dann hat er immer mit dem großen Nebelhorn getutet - nur für uns".

Aus der grauen Wolkendecke über dem Fluss wagt sich jetzt eine schüchterne Sonne hervor, Helen Heberer blinzelt ihr entgegen - "schön, nicht?". Ein Seelen-Idyll, da vorne, der Platz am Wasser, die Bäume, die sie so gern anfasst.

Doch jetzt Politik: "Gemeinsam mit anderen etwas erreichen für die Menschen", eine Handlungs-Maxime, die schon das Elternhaus vorformuliert hat, sie lässt sich bisweilen nur im Kämpferischen verwirklichen. Auch das hat sie erfahren, auch davor scheut sie nicht zurück. "Die Helen", wie sie viele nennen, gilt als hartnäckig und zielorientiert, aber eben auch als eine, die immer das Visier offen lässt. "Nicht hintenrum, sondern gradheraus", im Gemeinderat, im Landtag, in der eigenen Partei.

Dort hat die quirlige Frau mit den grünen Augen seit ihrem Eintritt in die SPD 1994 eine steile Karriere hingelegt, ein Platz im Vorstand, der Vorsitz bei den sozialdemokratischen Frauen, Wahlkampfmanagerin für Lothar Mark, Gemeinderats-Mandat, Kreisvorsitz und schließlich der Landtag. Für sie ein folgerrichtiges Vorwärts, "wer gestalten will, der darf sich nicht vor Verantwortung drücken".
Konsequent bis ins Detail

Ihre Themen, das sind Arbeit, Bildung, Kultur, Sport, aber auch europäische Perspektiven, Ernährung, Umwelt, Frauen- und Sozialpolitik. Helen Heberer beackert sie konsequent bis ins Detail. Eine Heidenarbeit, Erfolge, mitunter auch Niederlagen. Sie geht auf in dieser Arbeit, selbst dann noch, wenn daneben und neben ihrem Job als Sprachtherapeutin wenig freie Zeit bleibt.

Vielleicht auch, weil es keine zwei Helen Heberers gibt, eine private und eine öffentliche? Die Augen suchen jetzt wieder die Ferne im Fluss: "Ich bleib' immer ich". Noch'n Kaffee?

Mannheimer Morgen
16. März 2011

 
 

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