Mannheimer Morgen: Schulpolitik: Schülerzahlen an beruflichen Gymnasien steigen Heberer: Es fehlen 34 Lehrkräfte

Presseecho

Die Zahl der Bewerber für die beruflichen Gymnasien steigt in Mannheim von Jahr zu Jahr. Allerdings können nicht alle Jugendlichen in die Klassen aufgenommen werden. Für die Friedrich-List-Schule, die Carl-Benz-Schule und die Helene-Lange-Schule haben sich für das Schuljahr 2010/11 rund 660 junge Leute beworben (2009/10: 649, 2008/09: 529). Im Stadtkreis aber konnten 2009/10 nur 474 Schüler an den beruflichen Gymnasien unterkommen (2008/09: 422, 2007/08: 412). Das geht aus einer Anfrage der SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer an die baden-württembergische Landesregierung hervor.

Die Abgeordnete ist außerdem verärgert "über den hohen Unterrichtsausfall an den beruflichen Schulen in Mannheim und in ganz Baden-Württemberg". Aus der Antwort der Landesregierung gehe hervor, dass an den beruflichen Schulen der Quadratestadt schon allein 6,8 Prozent des Unterrichts aufgrund des "strukturellen Defizits" ausfallen. "Rein rechnerisch gibt es in Mannheim eine Unterversorgung von 34 Lehrkräften", so Heberer. "Mit der Nichtbesetzung gefährdet die Landesregierung die Ausbildung der jungen Menschen und ihre Zukunftschancen".
Ministerin Schick kontert

Der Unterrichtsausfall in Baden-Württemberg von insgesamt 12,5 Prozent setzt sich aus drei Faktoren zusammen. "4,5 Prozent entfallen auf das strukturelle Defizit, da die Landesregierung 749 für den regulären Unterricht nötige Lehrerstellen nicht finanziert," kritisiert Heberer. Weitere 3,6 Prozent entfallen auf Krankheit oder dienstliche Verhinderungen, 4,4 Prozent auf Vertretungsstunden, die Lehrer für fehlende Kollegen halten. "Die Kapazität an den beruflichen Gymnasien ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut worden", betont dagegen Ministerin Marion Schick. tan

Mannheimer Morgen
19. Juni 2010

 
 

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