Mannheimer Morgen: Seit 33 Jahren "unbequem, aber stets fair"

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Seckenheim: "Neckar-Bote-Singers" feierten im voll besetzten Pfarrzentrum musikalisch-närrisches Jubiläum

Seit 33 Jahren "unbequem, aber stets fair"
Von unserem Mitarbeiter Hartwig Trinkaus

Voll besetzt war das Pfarrzentrum St. Clara, in das die "Neckar-Bote-Singers" zu ihrer närrischen Geburtstagsfeier eingeladen hatten. In dreimal elf Jahren hat das Quartett nicht nur den Weg in die Herzen der Seckenheimer Narren, sondern auch viel Anerkennung im regionalen Umfeld gefunden.

Die Besonderheit von Marion Kreisel, Reginald Blümmel, Clemens Schlenkrich und Jürgen Zink ist, dass sie es als "Neckar-Bote-Singers" nicht nur verstehen, mit selbst komponierten Stimmungsliedern - wobei der "Kurpfälzer Narrenmarsch" als Hymne regionaler Fasnacht besonders herausragt - für beste Laune zu sorgen. Sie halten daneben Politik, Kommunal- und Lokalgeschehen mit ihrem in der Region einmaligen, in den Prunksitzungen der Zabbe gesungenen Protokoll, gekonnt den Spiegel vor. Dabei, so bestätigte der frühere Seckenheimer Gemeindesekretär und Ilvesheimer Altbürgermeister Roland Esche in seiner Laudatio, sei das Quartett oft unbequem, aber immer fair und treffend gewesen.

Dass es in 33 Jahren einiges anzumerken gab, daran erinnerte nicht nur Esche. Auch die Neckar-Bote-Singers selbst griffen zu Akkordeon, Bass, Gitarre sowie Mikrofon und zitierten aus dem später vom IG-Vorsitzenden vorgestellten Buch "Guten Abend, liebe Leute". Ob es um Schulhausanbau, zu wenige Toiletten beim Straßenfest, die Neckarbrücke bei Ladenburg, gehäkelte Dessous für blanke Hühnerbrüste am Zabbe-Brunnen, die Seckenheimer Sporthalle, Einflugschneise, Eisenbahntrasse, Erweiterung der Autobahn, Kreisel auf der Randstraße, Rathaus-Bürgerinitiative, Heimatmuseumsgründung, Vögele, Dachser, die Schützen und der Holzweg, Ochs und Esel, Frosch und Winnetou oder den Untergang des SV Waldhof ging - das Quartett führte treffsicher das kabarettistische Florett, holte aber, wo es angebracht war, auch mal den Säbel hervor.

Büttenass Peter Schick lobte die vier und nannte sie "einmalig in Mannheim". Er fühle sich mit dem Quartett verbunden, habe er doch in den ersten Jahren das Fluchtauto gefahren, scherzte er und stieg ein in seinen Fasnachtsvortrag, der zum schenkelklopfenden Höhepunkt des Abends wurde.

Nachdem Kummetstolle-Tanzmariechen Helena Schöfer schwungvoll erfreut hatte, wurde den Neckar-Bote-Singers bestätigt, sich um die Fasnacht verdient gemacht zu haben, und zwar von den Ehrenpräsidenten des Unteren Neckars. Heinrich Kraus, Zabbe Seckenheim, Wolfgang Schweitzer, Insulana Ilvesheim, Georg Mildenberger, Kälble Edingen, Dieter Baier, Schlabbdewel Friedrichsfeld und Hansjörg Ebert, Kummetstolle Neckarhausen, wünschten, was viele dachten: "Macht weiter so!". Georg Wolf, Präsident der Karnevalskommission, hatte sogar einen Ehrenteller mitgebracht. Besondere Glückwünsche übermittelten Cäcilia Blümmel, Willy Köhler, Karlheinz Lochbühler, Uwe Deitz, Rainer Henninger, Erich Kirchner und weitere Gäste, darunter die Landtagsabgeordnete Helen Heberer sowie die Stadträte Marianne Seitz und Wolfgang Raufelder.

Für das aktuelle Zabbe-Führungstrio zeigte sich Sitzungspräsident Andreas Eder rundum stolz, eine solche Gruppe in den eigenen Reihen zu wissen.

Und dann erlebten die Gäste eine "Welturaufführung": Das Orchester des Musikvereins Friedrichsfeld füllte den Raum musikalisch mit "Kartoffelsupp und Quetschekuchä". Dieses Lied der Neckar-Bote-Singers war, ebenso wie der Narrenmarsch, eigens für das Orchester arrangiert worden. Der ganze Saal sang mit, und längst hielt es niemand mehr auf den Stühlen, bei diesem großen, närrischen Geburtstagsfest.

Mannheimer Morgen
14. November 2009

 
 

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