Aktionsbündnis „Alte Sternwarte Mannheim“ lädt zum Sternwartenfest am 9. Mai

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Außenrestaurierung der Alten Mannheimer Sternwarte abgeschlossen

 

Am 9. Mai laden das Aktionsbündnis „Alte Sternwarte Mannheim“ sowie alle Freunde und Förderer der alten Sternwarte für 16 Uhr die Mannheimer und Mannheimerinnen zu einem „Sternwartenfest“ an der Alten Sternwarte in A4, 6  ein.

Mit  Musik, Theater, Lesungen, Führungen und einer Lichtinstallation bei Einbruch der Dunkelheit, durchgeführt vom Mannheimer Unternehmer Rolf Götz,  soll die abgeschlossene Außenrestaurierung dieses für die Bau- und Wissenschafts-Geschichte einzigartigen Denkmals ganz groß gefeiert werden.  Dabei treten  von  Musikhochschule, über orientalische Musikakademie, Popakademie, die Jazzformation locomotion2, das KKO, die Mozartgesellschaft ebenso auf wie Schauspieler des Nationaltheaters mit einer Sternwarten Szene „Euer Durchlaucht, die Sternwarte brennt“. Auch Lesungen des Mannheimer Krimi-Autors Daniel Morawek, sowie der Autorin Heidi Knoblich – wie Führungen zur Geschichte der Alten Sternwarte, und eine interessante Dokumentation der Renovierungsarbeiten tragen zu dem reichhaltigen Programm bei. Für eine ganztägige Bewirtung ist gesorgt! Gefeiert wird auf dem Schulhof des benachbarten Ursulinen-Gymnasiums sowie im Erdgeschoss und dem Vorplatz der Sternwarte. 

 

„ Wir freuen uns, dass nach unserem Start 2009 und inzwischen 6  Jahren  Planung,  Geld Sammeln und den inzwischen abgeschlossenen Außen-Sanierungen, endlich die erste Etappe des Projekts Sternwarten-Restaurierung beendet werden konnte. Ein Anlass zu feiern“  so Helen Heberer MdL. Mit Spenden, Mitteln aus der Denkmalstiftung BW, Lotto BW, der Bundesdenkmalstiftung, sowie der Stadt und des Landes konnte unter denkmalpflegerischen Vorgaben die kostspielige  Außenrestaurierung durchgeführt werden.  Im nächsten Schritt soll noch in diesem Jahr mit der Innenrenovierung der Sternwarte begonnen werden, wofür das Bündnis weiteres Geld einwerben will. Das Aktionsbündnis „Alte Sternwarte Mannheim“ dankt an dieser Stelle  allen Spendern für Ihre großzügige Unterstützung, die uns sehr geholfen hat, unserem Ziel näher zu kommen.

 

Eine grundlegende Überarbeitung der Bausubstanz war dringend nötig geworden, nachdem das Denkmal jahrelang nur notdürftig Instand gehalten worden war. Risse, ja sogar Baumwuchs im Mauerwerk, Abplatzungen am Sandstein, rostende Verbindungsteile und eindringendes Wasser waren die sichtbaren Merkmale einer fortschreitenden Schädigung. Um diesen Missstand zu beheben und um die Bedeutung der Alten Sternwarte wachzuhalten, und sie für die Bevölkerung zugänglich zu machen,  hatte sich 2009 das von vielen Mannheimer Institutionen unterstützte Aktionsbündnis gegründet und in unterschiedlichen Aktionen ( Lesungen, Konzerten, Vorträgen und Führungen) auf  den drohenden Verfall des Kulturdenkmals hingewiesen und sich für seine Erhaltung stark gemacht.

 

Als Sternwarte war das 1772 gegründete Institut  mehr als 100 Jahre in Betrieb  (1775-1880). Am 31. Dezember 1771 hatte der Hofastronom Christian Mayer dem Kurfürsten Carl Theodor einen detailliert ausgearbeiteten Vorschlag zum Bau einer Sternwarte in Mannheim vorgelegt. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 1. Oktober 1772. Im Januar 1775 konnten Mayer und sein Gehilfe Johann Metzger die  Sternwarte beziehen und ihre Sternenbeobachtungen aufnehmen. Die Sternwarte, die mit englischen und französischen Präzisionsmessinstrumenten ausgestattet war, erfuhr durch ihre Veröffentlichungen im 18. Jahrhundert internationale Bekanntheit. Für das 19. Jahrhundert sind besonders die Astronomen Heinrich Christian Schumacher, Friedrich Bernhard G. Nicolai und Eduard Schönfeld hervorzuheben, die an der Mannheimer Sternwarte forschten. Die Sternwarte war auch Zentralpunkt der 1820 begonnenen Triangulierung, welche die Grundlage für die Topographische Landesaufnahme und die Vermessung aller Flurstücke des Großherzogtums Baden bildete.

 

Doch Ende des 19. Jahrhunderts waren der Turm und seine Ausstattung für die Anforderungen der modernen Astronomie veraltet. Man plante, in Karlsruhe eine neue Hofsternwarte zu errichten. 1880 erfolgte der Umzug. Die Stadt Mannheim erwarb 1881 das Gebäude und wollte es zunächst als Wasserturm nutzen, doch wenige Jahre später diente es wieder als Aussichtsturm (und wahrscheinlich als Wohnraum für städtische Bedienstete). Renovierungen des Gebäudes standen 1905/6,  1958, 1968 und 1976 an. Saurer Regen und die Erschütterungen der stark befahrenen Straße machten dem Verputz und den Sandsteinteilen der Sternwarte zu schaffen.

Seit 1936 wird der Turm von Künstlern der Freien Akademie Mannheim bewohnt und als Atelier genutzt. Die ersten Mieter des „Künstlerturms“ waren der Leiter der Freien Akademie, Paul Berger-Bergner, die Bildhauer Nagel und Dehof sowie die Maler Stallwitz und Magin.

 

Anlässlich der Feierlichkeiten zum Abschluss der Außenrenovierung erinnert nach Einbruch der Dunkelheit eine Lichtinstallation von der Plattform der Alten Mannheimer Sternwarte an den Mannheimer Meridian. Der nach Norden gerichtete Lichtstrahl einer starken Xenon Lampe folgt der Linie des Mannheimer Meridians und seines nördlichen Einmesspunktes, der Pyramide am Mannheimer Industriehafen. „Ein Ereignis mit historischer Tragweite , das wir mit unserer Aktion sichtbar werden lassen wollen so Helen Heberer und Rolf Götz, der auf der Plattform die Instrumente bedienen wird.

Das Aktionsbündnis lädt deshalb  herzlich ein  zu einem  fröhlichen Fest, mit Kunst, Kultur und Kulinarik  am Samstag 9. Mai ab 16 Uhr bis in den Abend.

 
 

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