Bericht über die Veranstaltung zum Haus des Jugendrechts in Mannheim

Presseecho

Der baden-württembergische Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) stellte sich auf Einladung der Mannheimer Landtagsabgeordneten Helen Heberer (SPD) schon in einem frühen Stadium der Errichtung eines Haus des Jugendrechts in Mannheim den Fragen und Sorgen der Mannheimer Bevölkerung. Er sprach am 19.02. im Rahmen der Veranstaltungen "Talk am Fluss" die Erwartung aus, schon in einem Jahr eine solche Einrichtung im dann laufenden Betrieb besuchen und einweihen zu können.

Eine Einrichtung, die zwar bereits die dritte dieser Art in Baden-Württemberg wäre, zugleich aber auch eine einzigartige lokale Ausgestaltung hätte und nach Einzugsgebiet und Zuständigkeit dann das bislang bundesweit größte Haus des Jugendrechts wäre. Auf eine kritische Rückfrage hin bewertete der Justizminister die Eröffnung einer solchen Einrichtung bereits zu Beginn des Jahres 2015 als "sehr schnell" und verwies auf Bau- und Sicherungsmaßnahmen in einem Gebäude, das für die Anforderungen der Polizei bislang nicht ausgestattet sei.

Und immerhin werden dort ja nach den derzeitigen Planungen 14 bis 18 Polizeibeamte und die zu Ihrer Unterstützung erforderlichen Tarifbeschäftigten der Polizei ihren festen Arbeitsplatz bekommen.
Auf eine feste Zahl will sich der Leiter der Kriminaldirektion beim PP Mannheim, Kriminaldirektor Siegfried Kollmar, jedenfalls erst festlegen, wenn die Zahlen zur Kriminalstatistik 2013 vorliegen und ausgewertet sind.

Trotz in den letzten Jahren sinkenden Zahlen bei der Jugendkriminalität wird am Erfordernis eines Hauses des Jugendrechts nicht gezweifelt. Die Polizei sieht hier trotz rückläufiger Fallzahlen neue Gefahren und Aufgabenbereiche bei Kriminalität über neue Medien, die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, dass die Erziehung im Vordergrund stehen kann und dass besser individuell abgestimmte Reaktionen möglich werden.

Der Richter Dr. Seiser erwartet vor allem mehr Qualität in den Anklageerhebungen und mehr Tempo in den Verfahren und Justizminister Stickelberger stellt das Haus gleich in einen volkswirtschaftlichen Vergleich mit ca. 110 € Steuerbedarf pro Hafttag, die Lösungen, bei denen Jugendhaft vermieden werden kann, auch fiskalisch sinnvoll machen.

Neben den Podiumsteilnehmer konnten auch viele Gäste der Veranstaltung von Ihren Erfahrungen in der Jugendhilfe, Jugendgerichtshilfe, Präventions- und Jugendarbeit berichten. Besondere Impulse setzte darunter Kollege Emil Ohliger vom Ludwigshafener Haus des Jugendrechts (JuReLu), der über die dortigen 10-jährigen Erfahrungen doch etliche hilfreiche Antworten auf Fragen geben konnte.

Von Walter Krech, DPolG Mannheim
Aus dem Informationsblatt der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Kurpfalz "Standpunkt", Ausgabe Nr. 07 / 2014 vom 24.02.2014

 
 

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