Erinnerungen an die Alte Sternwarte

Presseecho

Aktionsbündnis: Die neue Außenfassade des barocken Gebäudes wurde gefeiert – mit einem 2,3 Kilometer langen Lichtstrahl

Von unserer Mitarbeiterin Maja Lüken

 

Eine Lichterinstallation, die an den "Mannheimer Meridian" erinnern sollte - das war der Höhepunkt des Sternwartenfestes am vergangenen Samstagabend. Grund der Feier: der Abschluss der Außenrenovierung am Gebäude.

"Als kleines Kind war ich da schon drin", erinnert sich Dieter Frick. Er spricht von "Nostalgie", die er beim Anblick der Alten Sternwarte empfinde. Der Baustil sei toll, und auch die naturwissenschaftliche Bedeutung, die das Gebäude früher gehabt habe. Besonders findet er aber den Lichtstrahl, der nach Einbruch der Dunkelheit an den "Mannheimer Meridian" erinnern sollte. "Das ist genial! Was soll ich sonst dazu sagen? Das passt zu unserer Kulturstadt."

Ein Kilometer langer Lichtstrahl

Der Lichtstrahl war mit zunehmender Dunkelheit immer stärker am Himmel zu sehen - von der Plattform der Alten Sternwarte bis zum nördlichen Einmesspunkt, der Pyramide am Mannheimer Industriehafen.

Früher habe der Meridian dazu gedient, die Gegend zu vermessen, erklärt Unternehmer Rolf Götz, der die Idee für den Lichtstrahl hatte. Zunächst dachte er, es sei einfach, ihn so weit leuchten zu lassen. Doch dann merkte er, dass man für die 2,3 Kilometer eine "richtige Großleistung" braucht. Die Berufsfeuerwehr habe dann geholfen, mit einem 45 Meter hohen Kran eine starke Xenon Lampe auf die Plattform der Sternwarte zu heben.

Anscheinend hat sich der Aufwand aber gelohnt. Jürgen Braunwarth, der eigentlich zum SAP Arena Marathon wollte, fiel der Lichtstrahl am Himmel sofort auf. "Das sieht richtig cool aus", findet der 29-Jährige und staunt. Musikalisch begleitet wurde das Ereignis von der Popakademie. Helen Heberer, SPD-Landtagsabgeordnete und Mitglied des Aktionsbündnis "Alte Sternwarte", gab sozusagen das Startsignal zu der Lichtinstallation: "Ich wünsche dem Strahl das richtige Ziel."

Doch bereits lange vor Einbruch der Dunkelheit wurde der Abschluss der Außenrenovierungen an der Alten Sternwarte gefeiert. Ab 16 Uhr konnten Zuschauer bei Musik, Lesungen und Theaterszenen die neue Fassade des Gebäudes bewundern.

"Gerettet" wurde das barocke Bauwerk vom Aktionsbündnis "Alte Sternwarte". Bereits ab 2009 haben sich viele Einzelpersonen, Vereine, Einrichtungen, Unternehmen, die Handwerkskammern, Kultureinrichtungen, Denkmalstiftungen, Lotto Baden-Württemberg, die Behörden, die Stadt, das Land und der Bund zusammengetan und alles versucht in Bewegung zu bringen, was der Sternwarte hilft, so Helen Heberer. "Aus unserer Sicht war es nicht fünf Minuten, sondern wenige Sekunden vor Zwölf", spricht sie den ehemals schlimmen Zustand des Gebäudes an. In einem zweiten Schritt solle nun die Innensanierung voran gehen, und anschließend sei ein kleines Nebengebäude geplant - mit Besuchertoiletten, einer Garderobe und einem Stuhllager. Das Ziel: die Sternwarte öffentlich zugänglich machen.

© Mannheimer Morgen, Montag, 11.05.2015

 
 

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