GdP-Pressemeldung: Landtagsabgeordnete Helen Heberer (SPD) besucht Mannheimer Einsatzkräfte in Stuttgart

Unterwegs

29.09.2010
GdP-Pressemeldung

Mannheim/Stuttgart: Die Mannheimer Landtagsabgeordnete Helen Heberer (SPD) besuchte heute Mannheimer Polizistinnen und Polizisten, die aufgrund der Einsatzlage wegen Stuttgart 21 eingesetzt sind, in der Landeshauptstadt. Heberer informierte sich bei den Polizisten am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Der Mannheimer GdP-Kreisgruppenvorsitzende Thomas Mohr stellte ihr die derzeitige Einsatzbelastung dar. Zum Beispiel hat der Mannheimer Einsatzzug in dieser Woche 100 Stunden Arbeitszeit, auch wegen der Einsatzmaßnahmen „Stuttgart 21“, abgeleistet. Aber auch Polizisten aus dem Streifen- und Bezirksdienst werden über das Maß mit der Dauerlage Stuttgart belastet. „Die fehlen hier in Mannheim und die Arbeit bleibt auch liegen!“, so Mohr. So behilft sich das Mannheimer Polizeipräsidium derzeit damit, die Personalknappheit in der Stadt dahingehend zu organisieren, indem es vermehrt Polizeifreiwillige (Bürger in Uniform) zum Dienst aufruft. Diese werden im Streifendienst zur Einhaltung der Mindestdienststärke und aktuell auf dem Oktoberfest in der Neckarstadt eingesetzt, weil die richtigen Polizisten nach Stuttgart abgeordnet werden. Ein unhaltbarer Zustand für die Gewerkschaft der Polizei.

In Stuttgart hingegen muss ein 3-Schichten-Dienst für Früh, Mittag und Nacht aufrechterhalten werden. Gerade der Frühdienst macht den Mannheimer Polizisten schwer zu schaffen. Um die Kollegen des Nachtdienstes in Stuttgart abzulösen muss z.B. ein Mannheimer Polizist, der auch in Mannheim wohnt, um 2:30 Uhr in der Nacht aufstehen, wenn er um 4:00 Uhr mit seiner Einheit von Mannheim nach Stuttgart muss. Dann kommt noch die zweistündige einfache Fahrt nach Stuttgart hinzu. Da ist ein 14 Stundentag derzeit die Regel und wegen der Folgeeinsätze am nächsten Tag ist eine Erholung auch nicht möglich.

„Das kann die Mannheimer Polizei auf Dauer nicht verkraften!“, so Heberer. Fassungslos war die Landtagsabgeordnete über die Schilderung eines Einsatzbeamten. Er schildert, dass er heute, im Laufe des Einsatzes, erfahren hat, dass er am nächsten Tag und am Wochenende wieder zum Einsatz nach Stuttgart muss. Seine Freundin hat er davon telefonisch in Kenntnis gesetzt, dass sie nun alle privaten Termine absagen könne. Der GdP-Landesvorsitzende Rüdiger Seidenspinner, der auch vor Ort war fügt hinzu:

„Im Moment ist eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie nur erschwert möglich. Unsere Leute werden im Moment „verheizt“ und das werden wir nicht zulassen!“, so Seidenspinner der die Tage auch einen Brandbrief an den Innenminister geschrieben hat.

Die GdP ist sich mit der Landtagsabgeordneten Heberer einig. Die baden-württembergische Polizei braucht sofort Unterstützung aus anderen Bundesländern, aber im Moment denkt das Innenministerium darüber nicht nach und will den Dauereinsatz „Stuttgart 21“ allein stemmen und reibt damit die eigenen Polizei auf.

Foto: Helen Heberer, MdL lässt sich zusammen mit Rüdiger Seidenspinner (rechts) vor Ort vom Mannheimer GdP-Vorsitzenden Thomas Mohr die Belastung schildern.

 
 

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