Heberer: Berufliche Gymnasien können fast 200 Bewerber nicht aufnehmen

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Aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsabge­ordneten Helen Heberer geht hervor, dass im kommenden Schuljahr für knapp 200 Bewerberinnen und Bewerber an den beruflichen Gymnasien in Mannheim kein Platz ist.

Demnach haben sich 662 zugangsberechtigte Schüler um einen Platz an einem der beruflichen Gymnasien in Mannheim beworben. Dazu zählen auch 38 Schülerinnen und Schüler aus den jetzigen Klassen 9 und 10 der achtjährigen Gymnasien und über 600 Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, also nach Real­schule, Werkrealschule und zweijähriger Berufsfachschule, die die formalen Aufnahmevoraussetzungen erfüllen. Dieser Nachfrage stehen jedoch aktuell nur 474 Plätze an den beruflichen Gymnasien gegenüber.

„Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass die beruflichen Gymnasien allein aus Ka­pazitätsgründen nicht in der Lage sind, alle Interessierten aufzunehmen“, so Heberer. Zwar könnten gegebenenfalls einige so genannte Pool-Klassen eingerichtet werden. Da sich aber auch die Zahl der Bewerber durch die Wiederholer noch erhö­hen könne, würden diese vermeintlich zusätzlichen Plätze an der Situation kaum et­was ändern.

Heberer forderte daher deutliche Verbesserungen vom Land: „Das Problem ist ja nicht neu. Die Landesregierung muss hier mehr Verlässlichkeit zeigen..“ Deshalb hat die SPD Landtagsfraktion eine Gesetzesinitiative eingebracht, mit der sie künftig jedem zugangsberechtigten Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss gesetz­lich einen Rechtsanspruch auf einen Platz an einem beruflichen Gymnasium garan­tieren will. „Mit dieser Gesetzesinitiative wollen wir die Landesregierung dazu bringen, die Zahl der Plätze an den beruflichen Gymnasien deutlich zu erhöhen und ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, so die SPD-Abgeordnete.

Es sei kein gutes bildungspolitisches Signal, Schülerinnen und Schülern zuerst große Versprechungen für weiterführende Bildungsangebote zu machen aber letztlich die erforderlichen Kapazitäten nicht zur Verfügung zu stellen. Dadurch, dass elementare Grundlagen, wie ausreichende Plätze fehlen, müss­ten sich viele interessierte Schülerinnen und Schüler nach einer Absage demotiviert auf die Suche nach Alternativen machen.

„Das ist jungen Menschen gegenüber, die sich weiterentwickeln wollen, und sich auf das Angebot verlassen, unfair.“ So Heberer.

Voraussetzung für die Aufnahme in die Eingangsklasse der beruflichen Gymnasien ist die mittlere Reife. Für Realschüler, Werkrealschüler und Berufsfachschüler ist da­bei ein Notenschnitt von mindestens 3,0 in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie der ersten Pflichtfremdsprache notwendig.

 
 

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