Heberer: Wo bleiben die Manneimer Interessen?

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„Einigermaßen überrascht“ zeigte sich die SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer über den Werbeauftritt für Stuttgart 21 von Wissenschaftsminister Frankenberg, IHK-Hauptgeschäftsführer Luzius, Bürgermeister Grötsch und Bahnhofsmanager Vogt vor dem Mannheimer Hauptbahnhof. „Ich hätte mir die Aktivität der vier demonstrierenden Herren eigentlich zu dem Zeitpunkt gewünscht, als bekannt wurde, dass die für uns wichtige Strecke Frankfurt-Mannheim in der Planung bereits um zehn Jahre verschoben wurde“, so die Abgeordnete.

Heberer hatte bereits vor Wochen davor gewarnt, dass dieser Ausbau weiter ins Hintertreffen gerate. Die ursprünglich für 2007 geplante Trasse sei offiziell bereits auf 2017 verschoben – zudem müssten nach Äußerungen des Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium Rainer Bomba zunächst die laufenden Projekte wie der Bahnhofsumbau Stuttgart 21 finanziert werden, siehe MM vom 22. September 2010.
„Was unserer Region und dem Land nützt, sind die Ertüchtigungen der Bahnstrecken in Baden Württemberg und die müssen so schnell wie möglich in Angriff genommen werden“, fordert Heberer.
„Bürgermeister Grötsch macht es sich zu einfach, wenn er glaubt, Stuttgart 21 stärke automatisch auch unsere Region. Die durch das Projekt zunehmende Konkurrenz zwischen den Regionen müssen wir zwar nicht scheuen, der Kampf um Standorte von Industrie, Handel, Wissenschaft, Verwaltung und Forschung ist aber schon im Gang und wird weiter zunehmen. Nicht nur die Verlagerung der Sinsheimer Messe nach Stuttgart und die aktuellen Pläne der Telekom Arbeitsplätze nach Stuttgart und Augsburg zu verlagern, lassen hier aufhorchen“, gibt Heberer zu bedenken und fügt hinzu: „Wenn IHK-Hauptgeschäftsführer Franz Luzius äußert, das Projekt Stuttgart 21 müsse ohne Verzögerung realisiert, ein baldiger Neubau der Strecke Frankfurt-Mannheim dürfe dadurch aber nicht beeinträchtigt werden, kann sich das durchaus widersprechen. Jeder Euro kann, gerade wenn die bevorstehende Deckelung der öffentlichen Haushalte in den kommenden Jahren zum tragen kommt, nur einmal ausgegeben werden. Im Übrigen ist ja seine Befürchtung in Bezug auf die Strecke Frankfurt-Mannheim bereits eingetreten.“

 
 

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