Mannheimer Morgen: Abgeordnete werben für Europäische Union

Presseecho

Tulla-Realschule: Simon und Heberer besuchen 9. Klassen
Abgeordnete werben für Europäische Union

Normalerweise hätte es jetzt einen Eintrag ins Klassenbuch gegeben. Die Neuntklässler der Tulla-Realschule hätten das nur fair gefunden. Peter Simon schmunzelte, drei seiner Mitarbeiter seien krank: "Da müsst ihr mir jetzt einfach verzeihen, dass ich zu spät gekommen bin." Der landesweite EU-Projekttag lockte jetzt den Mannheimer EU-Abgeordneten der SPD mit seiner Parteikollegin und Landtagsabgeordneten Helen Heberer in die Realschule. Sie informierte die Jugendlichen über die Vorteile der Europäischen Union und gab gleich zu Beginn ein anschauliches Beispiel: "Nehmen wir an, ihr lebt in Deutschland, arbeitet in der Schweiz und wollt euch in Frankreich eine neue Küche bestellen." Durch die Kooperationen in Gewerbe, Industrie und Handel sei das heutzutage überhaupt kein Problem mehr. "Noch nie waren Menschen in ihrer Lebensplanung so frei wie heute", betonte Heberer auch mit Blick auf den Bologna-Prozess. Da sei sicherlich einiges schief gelaufen, gestand die Abgeordnete, und dennoch sieht sie auch Vorteile: "Es ist kein Problem mehr, ein halbes Jahr im Ausland zu verbringen und sich die Studienleistungen anrechnen zu lassen."

Mannheim als Vorreiter

"Popakademie, Existenzgründerinnenzentrum, der Neue Messplatz und das Technologiezentrum", zählte Simon im Anschluss die Neuerungen in Mannheim auf, die zum Teil durch Gelder der EU finanziert wurden. Das sei nur wenigen Einwohnern bewusst, obwohl Mannheim in Sachen Europäischer Union schon seit langer Zeit eine Vorreiterrolle einnehme: "Wir waren die Pioniere, die das erste Europabüro in ganz Deutschland betrieben haben." Und trotzdem interessierten sich mehr Bürger für den Krümmungswinkel der europäischen Salatgurke als für die wirklich wichtigen Gesetzesbeschlüsse. "Doch 55 Prozent der Gesetzesbeschlüsse in Deutschland sind eigentlich nur die Umsetzung von europäischem in nationales Recht", sagte Peter. Dabei beneide er gerade die Jugendlichen, sie könnten von der EU nur profitieren: "Meine jüngere Schwester arbeitet in Italien und war schon das erste Mal schwimmen. Da könnte ich richtig neidisch werden." mek

Mannheimer Morgen
11. Mai 2010

 
 

Pressemitteilungen