Mannheimer Morgen: Christuskirche öffnet Westflanke

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Oststadt: Nach Jahre langen Planungen erhält der evangelische Kuppelbau einen barrierefreien Zugang

Christuskirche öffnet Westflanke
Von unserem Redaktionsmitglied Anke Philipp

Zufriedene Gesichter an der Christuskirche: Schneller als erwartet wächst und gedeiht der neue Zugang für Menschen mit Behinderung. Auffahrt und Wegeflächen sind bereits erkennbar, der Platz für Blumenrabatte und Rasenflächen ebenso. Selbst die Rampe am Hauptportal steht schon - wenn auch nur als Modell. Im Oktober, wenn alles fertig ist, kann der Stadtbild prägende Kuppelbau dann mit neuem, repräsentativen Auftakt an seiner Westseite glänzen.

Erste Neugierige stecken bereits ihre Nase durchs Absperrgitter: In seinem Rollstuhl ist an diesem Vormittag Karl-Hermann Schlage erschienen, um nach dem Rechten zu sehen und sich über den Fortgang zu freuen. Schöner als zuvor, findet er den neuen Aufgang, der sich mit einer Steige von sechs Prozent von der Tullastraße aus aufs Kirchenareal schlängelt. Seit Anfang Juli sind die Bauarbeiten im Gange, im Oktober soll das ganze Gelände eingeweiht werden. Von einer Gartenbaufirma wurde zunächst die Umfriedung an der Zufahrt zum Konfirmandensaal aufgebrochen, am fast versteckt liegenden Brunnen der Bestand geöffnet. "Natürlich alles mit Zustimmung des Denkmalschutzes", berichtet Heinz-Günter Kämpgen, Vorsitzender des Ältestenrates und Motor in der Angelegenheit, stolz. Seit vielen Jahren schon liegt ihm dies Projekt besonders am Herzen. Immerhin besuchen allein 30 000 Menschen die Konzerte in der Kirche, an Weihnachten strömen Tausende in die Gottesdienste. Da könne es doch nicht sein, dass manche nur mit Hilfe Zugang fänden.

Ende 2007 nahm sich daher der damals neu gewählte Ältestenkreis der Aufgabe eines barrierefreien Zugangs an. Es folgten zahlreiche Sitzungen, in denen ebenso zahlreiche Schwierigkeiten bewältigt werden mussten. So liegt der Niveauunterschied zur Straße bei 85 Zentimetern, das Grundstück um die denkmalgeschützte Kirche gehört der Stadt. Im Frühjahr gelang dann der Durchbruch, auch dank zahlreicher Unterstützer: Die SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer setze sich für das Vorhaben ebenso ein, wie Architekt Andreas Plattner, der Anfang 2008 gemeinsam mit der Bauabteilung des Kirchenbezirks erste Ideen an der Westseite entwickelte. Baubürgermeister Lothar Quast ermöglichte schließlich, dass die Stadt die Kosten in Höhe von 45 000 Euro übernimmt. Die 26 000 Euro teure Rampe, die noch gebaut wird, trägt die Kirchengemeinde. Das Geld für eine Beleuchtung fehlt derzeit noch.

Finanzieren konnten Stadt und Christuskirche das Vorhaben überhaupt nur, weil die Bauarbeiten auch von städtischen Auszubildenden ausgeführt werden: "Eine tolle Sache", freut sich Markus Roeingh, der Leiter des Fachbereichs Grünflächen bei der Stadt. Er ist extra erschienen, um Bernd Hauck und sein Azubi-Trio für die gelungene Pflastrung zu loben. Da Mannheim gerade dabei sei, die Zahl der Auszubildenden zu erhöhen, "sind wir froh um solche Projekte", so Roeingh. Hier könnten die jungen Leute vor Ort umsetzen, was sonst Theorie bleibe.

Mannheimer Morgen
21. August 2009

 
 

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