Mannheimer Morgen: Gewerbetreibende kämpfen für "48er"

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Neckarau: Traditioneller Neujahrsempfang der GdS
Gewerbetreibende kämpfen für "48er"

Von unserem Redaktionsmitglied Konstantin Groß

"Kampf um Almenhofs Mitte" lautete die Schlagzeile des Aufmachers im "MM"-Lokalteil am Samstag. Klar, dass dieses Thema auch beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinschaft der Selbstständigen (GdS) in Neckarau zur Sprache kam, zu der der Almenhof ja gehört.

Bernhard Boll, Sprecher der Anwohner, die sich gegen eine Bebauung des Sportareals wehren, war in die Commerzbank-Filiale gekommen, um seine Unterschriften-Listen auszulegen, die reichlich Zuspruch fanden.

Auch GdS-Chef Günter Stegmüller stärkte den Bürgern den Rücken. Der 48-er Platz sei entscheidend für die Attraktivität der Wohnqualität im Almenhof. "Er ist ein Hort für Jung und Alt." Eine Bebauung - "das kann nicht sein", machte er klar.
Heberer fordert Beteiligung

Helen Heberer, SPD-Stadträtin und Landtagsabgeordnete, kam in ihrem Grußwort im Namen der Stadt ebenfalls auf das Thema zu sprechen. Ohne sich inhaltlich festzulegen, forderte sie ein Vorgehen, das eine Beteiligung der Bürger ermöglicht.

Auch andere Neckarauer Sorgen wurden von Heberer angesprochen: der Wegfall von Zuschüssen für den in Neckarau beheimateten IB (Internationaler Bund für Sozialarbeit) und für die Privatschulen, von denen es in Neckarau mit dem Bach-Gymnasium und der Waldorfschule ja gleich zwei gibt.

Allerdings, so Heberer, seien die Voraussetzungen für die Lösung von Problemen in Neckarau mit seiner stabilen sozialen, gewerblichen und kulturellen Struktur ausgesprochen gut. Bereits in der Vergangenheit sei viel erreicht worden, betonte sie unter Hinweis auf die Seilwolff-Außenanlage, die behindertengerechte Unterführung und den Block 9. Für das GKM hatte sie einen Wunsch: "Der Wasserpfennig muss weg!"
Europa besser als sein Ruf

Da war man auch schon beim Thema Regulierung, für das ja oft Europa verantwortlich gemacht wird - zu Unrecht, wie der Festredner, Mannheims neuer Europa-Abgeordneter Peter Simon (SPD), deutlich machte: Die legendäre Vorgabe für den Krümmungswinkel der Gurke etwa sei keine Erfindung der EU, sondern in Deutschland ausgedacht und in ganz Europa durchgesetzt worden.

Überhaupt lag Simon daran, die vielen positiven Effekte Europas auch für den Mittelstand deutlich zu machen. Innovationen wie die Pop-Akademie seien ohne Europa nicht denkbar, alleine in den Quadraten und im Jungbusch würden 111 Betriebe mit EU-Mitteln gefördert: "Europa tut mehr Gutes, als die meisten Menschen wissen."

Mannheimer Morgen
13. Januar 2010

 
 

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