Mannheimer Morgen: Italiener kämpfen für "ihr Konsulat"

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Proteste: Politiker ebenfalls gegen eine komplette Schließung der Konsularagentur in M 1

Italiener kämpfen für "ihr Konsulat"
Am 30. September soll die italienische Konsularagentur in Mannheim geschlossen werden. Das wollen in der Region heimisch gewordene Italiener wie auch deutsche Politiker verhindern. Am Donnerstag, 26. August, soll um 16.30 Uhr erneut vor der Einrichtung in M 1,5 für deren Erhalt demonstriert werden.

In Mannheim leben um die 8000 Menschen mit italienischem Pass. In der Metropolregion Rhein-Neckar sollen es um die 20 000 sein. Einer davon ist Luigi Perma, dessen Vater schon nach Deutschland zum Arbeiten gekommen ist. Er kann nicht verstehen, dass man ihm und seinen Landsleuten zumuten will, künftig für jede konsularische Angelegenheit nach Stuttgart reisen zu müssen. "In Wolfsburg gibt es viel weniger Italiener als bei uns und dennoch soll dort das Konsulat erhalten bleiben", kommentiert Luigi Perma voller Unverständnis.

Wie berichtet, gehört die SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer zu jenen, die sich für den Erhalt der italienischen Konsulagentur starkmachen. Sie hält die angekündigte Schließung der Agentur für eine "deutliche Erschwernis" - zumal es eine große Gruppe von italienischen Senioren gibt, die künftig den Weg nach Stuttgart auf sich nehmen müssten. Schließlich gehört Mannheim zu jenen Städten, die schon vor 50 Jahren die ersten "Gastarbeiter" angeworben haben - entsprechend hoch ist hier der Anteil jener Italiener, die in der Wahl-Heimat alt geworden sind. Auch die Europaparlamentarierin Jutta Steinruck von der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten unterstützt die Initiative von Helen Heber.

Für Saarbrücken und Mühlheim, wo ebenfalls Einrichtungen geschlossen werden sollen, hat die italienische Regierung versprochen, einen "konsularischen Schalter" einzurichten. Die in Mannheim lebenden Italiener wollen erreichen, dass zumindest solch eine kleine Schalter-Lösung in der Quadratstadt realisiert wird. wam

Mannheimer Morgen
14. August 2010

 
 

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