Mannheimer Morgen: Kritik am Konzept des „Einheitslehrers“

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Bildung: CDU und FDP plädieren für differenzierte Ausbildung
Kritik am Konzept des „Einheitslehrers“

Von unserem Korrespondenten Michael Schwarz
Stuttgart. CDU und FDP setzen sich dafür ein, dass Lehrer weiterhin differenziert ausgebildet werden. Eine von der grün-roten Landesregierung beauftragte Expertenkommission hatte kürzlich vorgeschlagen, die Lehrerausbildung für alle weiterführenden Schulen zu vereinheitlichen. "Das ist Murks auf allen Ebenen", erklärte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke gestern im Stuttgarter Landtag. "Am Ende leidet die fachliche Kompetenz des Gymnasiallehrers wie die pädagogische Kompetenz des Sonderschullehrers", so Rülke. Mit dem "Einheitslehrer" verfolge Grün-Rot das Ziel, die Gymnasien zugunsten der "Einheitsschule" abzuschaffen. "Wir brauchen unterschiedlich ausgebildete Lehrer", fand auch die CDU-Politikerin Sabine Kurtz.

Die grün-rote Landesregierung verteidigte ihren Kurs. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) erklärte, das Expertengutachten sei keinesfalls bindend. "Wir werden erst im Sommer entscheiden, wie wir mit den Ergebnissen umgehen", so Bauer. Kultusminister Andreas Stoch (SPD) warf der Opposition "Schaumschlägerei" vor. "Bis jetzt handelt es sich lediglich um Anregungen der Expertenkommission." Die Mannheimer SPD-Abgeordnete Helen Heberer sagte, das Ziel sei es, die Lehrerausbildung "weiterzuentwickeln".

"Katze aus dem Sack gelassen"

Die Opposition wollte sich mit solchen Erklärungen nicht zufriedengeben. "In Berlin ist es gang und gäbe, von Einheitslehren zu sprechen. Und der soll jetzt auch in Baden-Württemberg kommen", sagte Kurtz in Richtung der grün-roten Regierungsbank. Rülke meinte, die Koalition habe mit der Expertenkommission "die Katze aus dem Sack gelassen". mis

© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 11.04.2013

 
 

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