Mannheimer Morgen: Neue Technik für Sternentheater

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Jahrestagung: Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Planetarien treffen sich in Mannheim
Neue Technik für Sternentheater

Von unserer Mitarbeiterin Katja Scherer

Das Weltall ist für viele ein unbekanntes Riesenreich - ebenso unverständlich wie faszinierend. Im Jahr der Astronomie erscheint die Rolle der Planetarien daher so wichtig wie nie. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Besucher über die Vorgänge im All aufzuklären.

Bei der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Planetarien (ADP) trafen sich Planetariums- und Firmenvertreter in Mannheim, um gemeinsam an Konzepten für zukünftige Projekte zu arbeiten. Bei der Eröffnung waren Oberbürgermeister Peter Kurz, die Landtagsabgeordnete Helen Heberer sowie mehrere Stadträte anwesend.
Einsatz neuer Medien

Kurz wies in seinem Grußwort auf die Anfänge der astronomischen Forschung in Mannheim hin. Diese reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Professor Hanns Ruder aus Tübingen hielt einen Vortrag über "Das Planetarium gestern, heute und morgen" und gab dabei einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich Planetarien durch Computersimulation eröffnen.

Der Einsatz neuer Medien soll helfen, die Abbildung des Weltalls zu verbessern. "Unser Ziel ist es, bewegte Bilder auf der ganzen Kuppel zu zeigen," sagt Wolfgang Wacker, Direktor des Mannheimer Planetariums. Eine wichtige technologische Neuerung sei der aktuelle Zeiss-Videoprojektor. Durch dessen hohe Auflösung könne erstmals der graue Rahmen um die Bilder in der Kuppel verhindert werden. Dieser Rahmen hatte bisher das Aneinandersetzen mehrerer Bilder erschwert. Die Präsentationen in der Kuppel bekämen nun also eine deutlich bessere Qualität. Die drei Prototypen des Projektors waren bei der Tagung im Planetarium zu besichtigen.

Durch Computersimulationen werden in der Kuppel Vorgänge sichtbar, die sich so nie beobachten und schon gar nicht erleben lassen. Ruder ließ bei seinem Vortrag das Fachpublikum etwa durch ein Wurmloch kriechen und mit Lichtgeschwindigkeit durch Tübingen fliegen. Die Projektionen kommen dabei sowohl in der Astronomie als auch in der Atomphysik zum Einsatz. Aber nicht nur für Fachkundige ist ein Besuch im Planetarium lehrreich: "Wir wollen wissenschaftlich korrekt arbeiten, aber die Dinge auch so präsentieren, dass sie jeder versteht", beschreibt Wacker das Anliegen der Planetarien.

Mannheimer Morgen
18. Mai 2009

 
 

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