Mannheimer Morgen: Nikolaus-Figuren und geliebte Schildkröt-Puppen

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Neckarau: Verein Geschichte Alt-Neckarau zeigt Spielzeug im Rathaus-Museum / Ausstellung, die von den persönlichen Geschichten lebt

Nikolaus-Figuren und geliebte Schildkröt-Puppen

Schon vor der Eröffnung waren die Säle des Neckarauer Rathauses an der Rheingoldstraße voll. Eifrig wurde ausgetauscht, welche Puppe man selbst besitzt und wie das Spielzeug damals war, Fotos wurden geschossen und Informationsmappen studiert und mit einem weinenden Auge sich an die guten alten Zeiten zurückerinnert. Helmut Wetzel, Vorsitzender des Vereins Geschichte Alt-Neckarau e.V., begrüßte sogleich alle Gäste herzlich und stellte alle Ehrengäste vor. Er wies freundlich auf das Engagement der einzelnen Puppenmütter und -väter zu ihren über 150 Schützlinge hin.

"Das Herz hängt an den Puppen. Sie strahlen was aus, was an die Kindheit erinnert", fügte Helen Heberer, Stadträtin, Landtagsabgeordnete und zugleich Schirmherrin der Ausstellung, sowie selbst stolze Besitzerin der Schildkrötpuppe Inge hinzu. Damit eröffnete sie die Schau in den neu restaurierten Räumen des Rathauses. Diese wirkten wie gemacht für die Puppen.

Neben dem Weihnachtsbaum und festlich geschmücktem Raum gab es die Puppen in allen Varianten wie ein Geschenk von der Miniaturanfertigung bis zur Babygröße. Irene Gärtner, eine der Puppenmütter erzählte, dass hinter jeder Puppe eine persönliche Geschichte stehe, gerade in der Kriegs- und Nachkriegszeit hätte sie so manchen beschenkt und Trost gespendet. Oft sei die Puppe, das einzige geblieben, was man nach dem Krieg an Familie gehabt habe, erzählte sie. Ihr selbst kommen oft die Tränen, wenn sie die Geschichten der Puppen erfährt. "Eine Ausstellung mit Herz", nannte Heberer die liebevolle Darbietung des ältesten Puppenherstellers und versteht sehr gut, was viele mit den treuen Gefährten erlebt haben. Aber nicht nur in Erinnerungen schwelgte man, sondern auch die St. Nikolausausstellung, die erstmals direkt vor Ort zu bestaunen ist, war überwältigend.

Nur einen Bruchteil ihrer über 200 Sammlerstücke konnten Johannes Barth, Dekan, und seine Partnerin Sonja Matuschek vorstellen. Eine abenteuerliche Geschichte hat aber auch hier jedes einzelne Exemplar. Eine selbstgemachte Marionette des Schutzpatrons, die in monatelanger Arbeit entstanden ist und eigentlich ein Weihnachtsgeschenk sein sollte, konnte den Besuchern nicht vorenthalten werden. Die Liebe zum Detail kommt deutlich in der Auswahl und der Vielfalt der Ausstellungsstücke zum Ausdruck.

Zu sehen sind die Puppen noch jeden Sonntag bis zum 9. Januar 2011. das

Mannheimer Morgen
03. Dezember 2010

 
 

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