Neue Mode aus altem Stoff

Presseecho

Kleidung: Berufsschüler zeigen mit Modenschau, wie schnell die Trends wechseln
Neue Mode aus altem Stoff

Ein neues Kleid aus einem alten Kleid und einer Bluse, eine Jacke aus einem Vorhang, ein zauberhaftes Brautkleid aus Gardinenstores: "Fashion, from catwalk to trashwalk" (Mode, vom Laufsteg zum Abfallweg), erstrahlte in neuem Glanz als "Refashion", from trashwalk to catwalk. Schüler der Justus-von-Liebig-Schule zeigten im Jugendkulturzentrum Forum junge, kreative und trendige Mode, die aus bereits gebrauchten Materialien hergestellt wurde - Mode, die den Zuschauern, darunter auch die Landtagsabgeordnete Helen Heberer, Stadträtin Regina Trösch und zahlreiche Bezirksbeiräte, erkennbar Spaß machte. Die Modenschau war der Abschluss des jahrgangsübergreifenden Recyclingsprojektes "Refashion" der Textilabteilung der beruflichen Schule.

Bei dem Projekt, das im September 2008 begann, setzten sich die Schüler mit dem Thema Textilrecycling auseinander. Sie stellten fest, dass durch die immer kurzlebigere Mode Kleidungsstücke zu schnell zur Altkleidersammlung gegeben werden: in Deutschland bis zu 750 000 Tonnen pro Jahr. Umweltbewusst beschäftigten sich die Schüler im Schuljahr 2008/2009 mit den Recyclingmöglichkeiten von Alttextilien. Sie sammelten Berge von Altkleidern und aussortierten Heimtextilien und ließen sich von diesen Materialien zu neuen Bekleidungskreationen inspirieren.

Projektleiterin Marianne Sienknecht bekannte, dass sie anfangs schon ein bisschen Angst gehabt hätten bei dem Gedanken an so viel Altmaterial. Sie berichtete über die Verwandlung der Schüler. Viele, die erst skeptisch waren, wurden immer kreativer, begeisterter und haben sich am Ende selbst übertroffen. 87 Modelle haben die Schüler insgesamt angefertigt, von verspielten Kleidungsstücken mit viel Rüschen, Spitzen und Stickereien bis zu futuristischer Mode aus Metallstoffen - schrill und abgefahren: Höhepunkt der gekonnt und mit einem Augenzwinkern präsentierten Modenschau war der Auftritt eines prächtig gekleideten Liebespaares aus der Mozartzeit.

Eine Körperpflegeklasse kümmerte sich um die Frisuren und das Make-up der 35 Models. Schüler der Friseurklassen zeigten experimentellen Kopfschmuck aus Abfallprodukten. Eine Raumausstatterklasse "pimpte" alte Stühle auf. Eine Kooperationsklasse - eine berufsvorbereitende Klasse mit Schülern aus Förderschulen - fertigte die Dekorationsobjekte. Schulleiterin Elsbeth Ruiner dankte allen Beteiligten für diese "Superschau". Sie zeigte, wie wichtig der traditionelle Beruf "Schneider/in" sein kann, "dass es auch anders geht in unserer Konsumgesellschaft". Durch die zwei aufeinanderfolgenden Modenschauen mit jeweils 300 Gästen führte Isabelle Adjadi. Im Foyer gab es eine Ausstellung zum Entstehungsprozess des Projekts sowie Produkte zum Thema. ost

Mannheimer Morgen
25. März 2009

 
 

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