Mannheimer Morgen: Motor bürgerschaftlichen Engagements

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Rheinau-Süd: Rolf Hemberger, seit fast zwei Jahrzehnten stellvertretender Vorsitzender der Siedlergemeinschaft, erhielt Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg

Motor bürgerschaftlichen Engagements
Von unserem Redaktionsmitglied Konstantin Groß

"Da erwischen Sie mich auf dem falschen Fuß!" entfuhr es Rolf Hemberger auf der jüngsten Jahreshauptversammlung der BASF-Siedlergemeinschaft Rheinau-Süd. Denn am Ende der offiziellen Tagesordnung wurde dem stellvertretenden Vorsitzenden eine hohe Auszeichnung zu Teil: die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg mit Urkunde von Ministerpräsident Stefan Mappus.

Viele Anwesende hatten sich bereits gewundert, warum Landtagsabgeordnete Helen Heberer der gesamten, langen Sitzung beigewohnt hatte. Hat es vielleicht etwas mit der Landtagswahl zu tun? Wollte sie sich bei den Siedlern vorstellen?

Nein, das war es nicht. Sie war als Mitglied des Gemeinderates anwesend und vertrat in dieser Funktion den Oberbürgermeister, um die Auszeichnung zu überreichen. "Am heutigen Abend habe ich einen Eindruck gewonnen von Ihren vielfältigen Aktivitäten", lobte sie die Siedler: "Und Rolf Hemberger ist einer der Motoren davon."

Dank an die Mitstreiter
"Das Umfeld muss stimmen", gab der Geehrte einen Teil des Lobes an seine Mitstreiter weiter und freute sich deshalb, dass die Übergabe der Ehrung bewusst im Rahmen der Mitgliederversammlung erfolgt ist - also quasi im Kreise derer, die ihn bei seinem Engagement begleitet haben. Sein Dank galt Bezirksbeirat Kurt Kubinski, der die Ehrung auf den Weg gebracht hatte.

Das Engagement Hembergers für die IG-Siedlung ist umso bemerkenswerter, als er kein Ursiedler, sondern ein Zugereister im Neubaugebiet ist. Das Licht der Welt erblickte er am 9. April 1944 nämlich nicht am Rheinauer See, sondern in Oberdielbach bei Eberbach, wo die Familie, ausgebombt, ein neues Zuhause gefunden hatte.

Nachdem der gelernte Versicherungskaufmann 1968 geheiratet hatte, wohnten er und seine Frau zunächst in Schwetzingen, bevor sie 1989 nach Rheinau-Süd zogen.

Hier wurde Hemberger schnell heimisch, stieß über einen Akkordeon-Kurs zum Handharmonikaverein Rheinklang, in dem wiederum viele Mitglieder der Siedlergemeinschaft aktiv waren. Zuerst Fördermitglied der Siedler, wurde er bald Vollmitglied und 1993 Vize des Vorsitzenden Wolfgang Lehmpfuhl.

Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten bilden die beiden ein erfolgreiches Duo an der Spitze der Siedlergemeinschaft. Allerdings hat Hemberger auch klar gemacht, dass die auf dieser Hauptversammlung erfolgte Wiederwahl auch seine letzte gewesen sein soll.

Denn als stellvertretender Vorsitzender nimmt er zahlreiche wichtige Aufgaben wahr. Ob Jubilar-Ehrungen zu organisieren sind oder es beim Mai-Hock kräftig mit anzupacken gilt - Rolf Hemberger ist immer dabei. Handwerkliches Geschick bewies er auch bei der Sanierung der Trauerhalle auf dem Rheinauer Friedhof, bei der er zu den fleißigsten Schaffern gehörte. Wenn dann noch etwas Zeit bleibt, verbringt er diese mit seiner Frau beim Wandern oder auf Fernreisen.

Seine Ehrung freute ihn natürlich, und diese Freude teilte er mit anderen: Für engste Freunde gab er beim Heringsessen der "Sandhase" einen guten Tropfen aus.

Mannheimer Morgen
16. März 2011

 
 

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