Mannheimer Morgen: Haftbefehl nach Feuer in JVA

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Brand: Abschiebehäftlinge wieder in einem Stockwerk des Wohn-Containers untergebracht
Haftbefehl nach Feuer in JVA

Gegen einen der beiden marokkanischen Abschiebehäftlinge, die beim Brand eines Wohn-Containers in der Justizvollzugsanstalt (JVA) schwer verletzt worden waren (wir berichteten), ist nach Informationen des "MM" jetzt Haftbefehl erlassen worden. Der Mann wurde inzwischen wieder in die JVA zurückverlegt.

Unterdessen dauern die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft zur Brandursache an. Bei dem Feuer waren 12. Mai zehn Männer zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Nach wie vor ist unklar, wie es dazu kommen konnte, es gibt allerdings einen ersten Verdacht auf Brandstiftung. Er richtet sich gegen einen der beiden 31 und 33 Jahre alten Marokkaner, die bei dem Feuer schwere Verletzungen erlitten hatten.

Die Flammen am Abend des 12. Mai hatten den oberen Stock eines zweigeschossigen Containers verwüstet und diesen unbewohnbar gemacht. 36 Abschiebehäftlinge waren zum Zeitpunkt des Feuers darin untergebracht, JVA-Bedienstete und Sicherheitspersonal eines Privatunternehmens hatten die Verletzten aus den Flammen gerettet und das Haus evakuiert. 28 der 36 Abschiebehäftlinge habe man jetzt wieder in das Untergeschoss des Containers zurückverlegt, wie JVA-Direktor Romeo Schüssler auf Anfrage erklärt, die anderen seien zwischenzeitlich abgeschoben worden, einer sitze in U-Haft. Experten untersuchten derzeit die Luft im Container. "Sollten die Ergebnisse eine weitere Unterbringung dort unmöglich machen, bekommen wir Probleme, da wir fast voll belegt sind".

Die SPD-Landtagsabgeordnete Helen Heberer erneuerte angesichts des Brandes ihre Forderungen nach einer dringenden Sanierung der JVA und nach einer besseren Unterbringung der Abschiebehäftlinge. Eine entsprechende Anfrage an die Landesregierung hatte Heberer bereits vor vier Wochen gestellt. scho

Mannheimer Morgen
18. Mai 2010

 
 

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