Mannheimer Morgen: Mehr als Schlafsack und Hagebuttentee

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Jugendherberge: Investitionen von 12,3 Millionen Euro

Mehr als Schlafsack und Hagebuttentee
Von unserem Redaktionsmitglied Katrin Filthaus

Seit 30 Jahren plante der Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH), die Herberge in Mannheim zu erweitern und zu sanieren. Gestern war es dann so weit: Mit einem Spatenstich wurden die 12,3 Millionen Euro teuren Bauarbeiten von Frieder Kiefer, dem stellvertretenden Vorsitzenden des DJH Landesverbandes, eröffnet. An seiner Seite stießen Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, die Landtagsabgeordnete Helen Heberer und der verantwortliche Architekt Mario Boser die Spaten auf ein "gutes Gelingen" in die Erde. Als ein "wichtiges, fast denkwürdiges Ereignis", bezeichnete Kiefer den Spatenstich und dankte für die Unterstützung der Stadt, die der Jugendherberge (Juhe) das Grundstück zum "günstigen Erbbauzins" überlässt. Weitere Unterstützung sei wichtig, betonte er: "Die Pavillon-Erneuerung für 800 000 Euro mussten wir zurückstellen, weil unsere Kassen leer sind." Der Stadt Mannheim ginge es ja nicht anders, "aber", so wandte er sich an OB und Stadträte, "vielleicht können zwei, die wenig haben, zusammenlegen?" Das konnte der Oberbürgermeister nicht zusagen, er betonte aber die Wichtigkeit dieses "lang erwarteten" Tages für die Stadt Mannheim. Das zeige die Anwesenheit von Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen.

Das Land unterstützt die Sanierung mit etwa 6,3 Millionen Euro. "Jugendherbergen sind längst mehr als Schlafsack und Hagebuttentee", man müsse mit dem kommerziellen Angebot mithalten, so der Regierungspräsident. Die Bauarbeiten sollen bis 2013 abgeschlossen sein, dann hat die Juhe 251 Betten (bisher 114). Bei der bisherigen Auslastung von 40 Prozent wären dies 35- bis 40 000 Übernachtungen im Jahr. "Wenn sich die Qualität verbessert, erhöht sich auch die ohnehin überdurchschnittliche Auslastung", ist Karl Rosner, Geschäftsführer des DJH-Landesverbandes, optimistisch. Man wolle künftig nicht nur Schüler, Studenten und Gruppen eine Unterkunft bieten, sondern mit Seminarräumen und Komfort-Zimmern auch Tagungen und Familien in die Quadratestadt holen.

Mannheimer Morgen
21. Oktober 2009

 
 

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