Mannheimer Morgen: Reichardt: Rückkehr im November

Presseecho

Politik: Klaus Dieter Reichardt will ab dem nächsten Monat wieder im Landtag sein

Reichardt: Rückkehr im November
Von unserem Redaktionsmitglied Timo Schmidhuber

Die Sitzungswoche vom 24. bis 26. November im Stuttgarter Landtag ist eine ganz besondere für Klaus Dieter Reichardt. Denn da will der CDU-Abgeordnete ins Parlament zurückkehren - nach einer Pause von fast zwei Jahren, zu der ihn sein Autounfall im Dezember 2007 zwang. Der 55-Jährige hatte dabei schwere Kopfverletzungen erlitten und ist seitdem krankgeschrieben.

Jetzt hat der Politiker den Fahrplan für seine Rückkehr ausgearbeitet, auf einem DIN A 4 Blatt für den CDU-Kreisverband sind die wichtigsten Termine aufgeführt, bis hinein in den Februar. Schon vor der Sitzungswoche will Reichardt auch in Mannheim wieder auftreten - am 15. November, dem Volkstrauertag, wird der langjährige Vorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Hauptfriedhof und in Rheinau eine Rede halten. Für Januar stehen dann die dreitägige Klausurtagung der CDU-Landtagsfraktion sowie die Haushaltsberatungen von Fraktion und Finanzausschuss auf dem Zettel.

Auf die Frage, wie es ihm denn gehe, antwortet Reichardt mit nur einem Wort: "Ordentlich." Er will es aber nicht im Sinne von "befriedigend", sondern wie "Es ist in Ordnung" verstanden wissen. "Die Belastbarkeit ist nicht auf dem hohen Level von vor dem Unfall", sagt Reichardt mit klarer Stimme. Aber er arbeite weiter daran, mit Physiotherapie und Ergotherapie. "Ärzte, Therapeuten und Freunde raten mir, das Mandat vernünftig aufzunehmen und nicht wieder von der ersten Sekunde an ranzukloppen." Trotzdem geht er davon aus, dass er seinen Zeitplan einhalten kann.

Sein vielleicht wichtigster Termin wartet Ende Februar auf ihn. Dann stimmen die CDU-Mitglieder darüber ab, welchen Kandidaten sie bei der Landtagswahl 2011 im Mannheimer Süden aufstellen. Der Kreisvorsitzende Claudius Kranz hat mit seinen Vorstandskollegen am Donnerstagabend diesen Zeitrahmen besprochen, Reichardt selbst war ebenfalls dabei. Über Personen sei bei dem Treffen allerdings nicht geredet worden, betont Kranz. Trotzdem: Wird der Kandidat für 2011 erneut Klaus Dieter Reichardt heißen? "Wir wollen jetzt sehen, dass er wieder fit ist", sagt Kranz. "Und wenn er wieder fit ist, dann gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass er nicht der Kandidat im Süden ist." Das Anforderungsprofil für einen Abgeordneten in Stuttgart ist klar. "Wichtig ist, dass er aktiv ist", sagt ein CDU-Mitglied. "Derzeit hört man nur etwas von Frau Heberer."

Reichardt ist nicht bange vor der Nominierung. "Wenn ich das Mandat wieder ordentlich wahrnehme, dann gibt es für die Partei nach meinem Eindruck keinen Grund, mich abzulösen." Konkurrenten, die schon mit den Hufen scharren, sieht er nicht. "Bei der Sitzung am Donnerstag wäre ja Gelegenheit gewesen, das anzumelden." Der Kreisvorsitzende Claudius Kranz stimme sich eng mit ihm ab.

Was aber ist, wenn er es nicht packt? Die Sitzungen in Stuttgart, die Veranstaltungen im Wahlkreis, die Fahrerei - was ist, wenn das alles zu viel Belastung ist? Hat der 55-jährige Klaus Dieter Reichardt dann einen Plan B? Er lächelt gelassen bei dieser Frage: "Ich bin begründet optimistisch, keinen Plan B zu brauchen."

Mannheimer Morgen
24. Oktober 2009

 
 

Pressemitteilungen