Mannheimer Morgen: Politische Achterbahnfahrt

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Wahlen: SPD wird wieder stärkste Kraft im Gemeinderat, verliert aber das Bundestagsmandat / Vier Mannheimer in Berlin

Politische Achterbahnfahrt
Im Juni im siebten Himmel, im September im Tal der Tränen - für die Mannheimer SPD war 2009 eine echte Achterbahnfahrt. Bei der Kommunalwahl konnten die Genossen erstmals wieder die stärkste Kraft stellen, doch bei der Bundestagswahl kam dann die große Ernüchterung.

Stefan Rebmann, DGB Chef im Rhein-Neckar-Kreis, verpasste das Direktmandat, das Professor Dr. Egon Jüttner (CDU) eroberte. Auch über die Landesliste konnte der Gewerkschafter Rebmann nicht in den Bundestag einrücken. Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte ist Mannheim nicht mit einem Sozialdemokraten vertreten.

Andererseits gab es auch noch nie so viele Abgeordnete aus der Quadratestadt im deutschen Parlament. Mit Jüttner, Dr. Gerhard Schick (Grüne) Dr. Birgit Reinemund (FDP) und Michael Schlecht (Linke) zogen gleich vier Kandidaten an die Spree. Jüttner und Reinemund wollen versuchen, den Mannheimer Anliegen in der neuen schwarz-gelben Koalition eine Stimme zu geben. Gespannt sein darf man auch auf die weitere Entwicklung des Grünen Schick sein. Er hat sich bundesweit einen Namen als Finanzexperte gemacht.

Währenddessen sind im Gemeinderat zahlreiche Stühle neu besetzt worden. Bei der CDU waren Stadträte wie Peter Hofmann, Prof. Norbert Loos, Dr. Adelheid Weiss und Gabriele Egler nicht mehr angetreten. Dafür schafften den Sprung in die von 19 auf 15 verringerte Fraktion Nikolas Löbel, Steffen Ratzel und der neue CDU-Kreisvorsitzende Claudius Kranz. Die SPD stellt mit 16 Sitzen die größte Fraktion, Landtagsabgeordnete Helen Heberer kehrte vom letzten Listenplatz 48 in den Gemeinderat zurück.

Einen Überraschungscoup landete die FDP, die Fraktionsstatus erreichte. Die Grünen haben sich als dritte Kraft in Mannheim etabliert: Sie haben acht Mitglieder im Stadthaus. stew

Mannheimer Morgen
31. Dezember 2009

 
 

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