Mannheimer Morgen: Bürger-Anliegen im "Auftragsbüchlein"

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Geburtstag: Stadträtin und Landtagsabgeordnete Helen Heberer (SPD) wird heute 60 / Gefeiert wird mit Ehemann Ottmar in der Schweiz

Bürger-Anliegen im "Auftragsbüchlein"
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Tangl

Kein Empfang, kein Fest zu ihrem 60. Geburtstag, sie will heute am Dienstag gar nicht groß feiern. "Erst kommt die Arbeit", sagt Helen Heberer, SPD-Stadträtin und baden-württembergische Landtagsabgeordnete. Denn die gebürtige Mannheimerin steckt mitten im Wahlkampf, will sie doch bei der Landtagswahl am 27. März 2011 erneut das Mandat im Wahlkreis-Süd erringen. Also verbringt sie ihren runden Geburtstag zwischen den Jahren mit Ehemann Ottmar Konrad - und ist diese Woche, wie meist nach Weihnachten, in die Schweiz gefahren. "Aber nach der Wahl wird ordentlich gefeiert - dann auch meinen 60. Geburtstag," verspricht Helen Heberer.

Das Licht der Welt erblickte die Jubilarin in der Hedwigsklinik, aufgewachsen ist sie in der Innenstadt und der Oststadt, gespielt hat sie auf Trümmergrundstücken und auf der Neckarwiese. Schon in der Grundschulzeit begann Helen mit Turnen beim TSV 1846, kam über eine Statistenrolle am Nationaltheater zum Ballett, später in den Chor - und träumte davon, diese Leidenschaft auch zum Beruf zu machen. Die Kultur hat sie bis heute nicht losgelassen, doch beruflich kam es anders. Nach einer Lehre zur Bürokauffrau bei der Mannheimer Versicherung folgte die Ausbildung zur Wirtschaftskorrespondentin. Mit 30 studierte Helen Heberer in der Schweiz, wurde schließlich Lehrerin für Sprachen, Kunst und Sport, und war dann als Theaterpädagogin sowie als Dozentin für Sprecherziehung tätig.

"Im Moment allerdings nur noch ganz wenig", erzählt sie und bekennt: "Denn wenn man Politik ernst nimmt, ist man gut beschäftigt." Der Großvater war engagierter Sozialdemokrat genauso wie der Vater, beide haben schon früh die politischen Weichen in Richtung SPD gestellt. Fasziniert war Helen Heberer außerdem von Carlo Schmid, einem der Väter des Grundgesetzes und Mannheimer Bundestagsabgeordneter: "Ein großes Vorbild." Doch in die SPD trat Heberer erst zu Beginn der 1990er Jahre ein, nach ihrer Rückkehr aus der Schweiz. 1998 übernahm sie die Wahlkampfleitung für Lothar Mark - und kam 1999 in den Gemeinderat, wo sie als kulturpolitische Sprecherin ihrer Fraktion arbeitete.

Von 48 auf Platz 10

Von 2001 bis 2008 stand Helen Heberer als Kreisvorsitzende an der Spitze der Mannheimer SPD. 2009 ließ sie sich auf Drängen der Genossen nochmal für den Gemeinderat aufstellen, auf dem letzten, dem 48. Platz der Kommunalwahlliste - und wurde von den Bürgern auf Platz 10 vorgewählt: "Das war sensationell." Seit 2006 sitzt Heberer auch im Landtag, ebenfalls als kulturpolitische Sprecherin der SPD. Aber auch die Bildung und der Sport liegen ihr am Herzen. "Da kann ich viel erreichen - und Synergieeffekte mit der Kommunalpolitik nutzen", betont sie. Anliegen der Bürger werden in ihrem "Auftragsbüchlein" notiert und abgearbeitet. Außerdem will sie im Landtag "den Finger in die Wunde legen, wenn die CDU-Kollegen wieder mal nichts machen, um ihre Regierung zu schonen".

Privat hat Helen vor fünf Jahren ihren Ottmar geheiratet. "Aber wir sind schon seit 25 Jahren zusammen. Er ist mein großer Rückhalt und politischer Ratgeber", erzählt sie. Mit ihm wird heute privat und entspannt der 60. gefeiert - bevor sich Helen Heberer danach in den Endspurt des Wahlkampfs stürzt.

Mannheimer Morgen
28. Dezember 2010

 
 

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